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110 Route 13.BIJAPUR. Westl. und

Wir wählen die Straße nach NW., die den Bazar des Ein-
geborenen-Viertels
durchzieht, und erreichen in c. 6 Min. den merk-
würdigen
, 18m hohen Turm Haidar Burj (Pl. 12: B 1), so nach dem
Erbauer, einem General Ibrâhîms II. (1583), oder nach seiner Lage
Upari Burj (oberer Turm) genannt, von ovalem Grundriß, mit einer
außen emporsteigenden Treppe, die auch für nicht ganz schwindel-
freie
Besucher breit genug ist. Oben zwei alte Geschützrohre, aus
eisernen Längsstäben geschmiedet, mit Eisenreifen ringsum (die
größere 9m lang, Kaliber 30cm), und hübsche Aussicht. Das
seltsame flache Gemäuer mit drei Spitzen (Idgah) s. vom Haidar
Burj, wird als Rest einer alten Moschee gedeutet.

200m n.w., beim Shâhapur-Tor, liegt die zweitgrößte und
schönste der zahlreichen, in den Fels gehauenen Zisternen Bijapurs,
das Chând Baoli (Pl. 13: A 1; baoli, hier auch bauri gesprochen =
Brunnen, vgl. S. 137). Ein schöner Bogen überspannt den Eingang;
eine Steintreppe führt hinab. An den hohen Wänden der andern
Seiten hängen Schöpfschläuche. Das Wasser ist besser als das des
Tâj Baoli (S. 111). Die wasserholenden Frauen in ihren bunten
Gewändern, mit Krügen auf Kopf oder Hüfte, bieten ein hübsches
Bild in der malerischen Umgebung.

Der Stadtmauer südwärts folgend trifft man den Sherza Burj
(Pl. 14: A 1), laut Inschrift 1671 erbaut und nach den beiden wunder-
lichen
Steinlöwen benannt (scherza, der Löwe). Auf der weit
vorspringenden Bastion liegt ein über 4m langes Geschützrohr,
Malik-i-Maidân (Herr des Schlachtfeldes) genannt, ein schönes
Gußstück mit glänzender Politur und Inschriften, von denen eine
das Herstellungsjahr (1549) angibt, die andere nach der Eroberung
Bijapurs durch Aurangzeb hinzugefügt wurde. Die Mündung ist als
Kopf eines Ungeheuers gebildet, dessen Zähne Elefanten zermal-
men
. Das gewaltige Kaliber (68cm) zeigt, daß das Geschütz nur
für den Kartätschschuß auf kurze Entfernung bestimmt war.
Südl. weiter das Fatke-Tor (Pl. A 2), dann das Zohrapur-Tor.
Von hier gelangt man w. durch die Vorstadt in 10 Min. zum

*Ibrâhîm Rauza (Pl. A 2), dem Grabmal Ibrâhîms II., von
bescheidenem Umfang, aber fein in den Verhältnissen und ausge-
zeichnet
durch glanzvollen Reichtum der Dekoration. Durch eine
Allee und ein hohes Eingangstor betritt man den quadratischen
Hof, in dem sich auf einer Plattform ö. das Grabgebäude, w. die
zugehörige Moschee erheben; zwischen beiden ein Wasserbecken.
Die Moschee öffnet sich in fünf schönen Bogen; darüber ein reich
verziertes Gesims, von dem Steinketten herabhängen (vgl. S. 107);
oben eine Balustrade und schlanke Minarette. Das Grabgebäude
ist zweistöckig, mit (restauriertem) Pfeilerumgang, dessen kostbar
geschnitzte Decke auf blauem Grunde Verse aus dem Koran (die
Buchstaben einst vergoldet) zwischen Blumenmotiven in dekorativer
Umrahmung enthält. Die durchbrochenen Steinplatten in den